Für eine pragmatische und effiziente Produktionsplanung und -steuerung

Schlagwort: Kanban

Die Kanban-Methode (Kanban = Karte auf Japanisch) erlaubt die Regulierung des Materialflusses basierend auf dem Ziehprinzip (verbrauchsgesteuerter Materialfluss).

Die Lean-Methode

Die Lean-Methode stammt aus Japan (Toyota Production System) und ist DIE Standard-Optimierungsmethode für Produktionssysteme. Es existiert eine unzählige Anzahl von Büchern und Artikel über dieses Thema, da dieser Verbesserungsansatz universell einsetzbar ist in vielen Bereichen (Lean Thinking, Lean Healthcare, Lean Administration, usw.).

Das Ziel dieses Artikels ist also nur das Aufzeigen der wichtigsten Elemente dieser für die Produktionssteuerung angewendeten Methode.

Grundidee

Die Grundidee der Lean-Methode ist sehr einfach, da sich eigentlich alle Konzepte und Werkzeuge nur um die Frage drehen, wie Aktivitäten ohne Wertschöpfung für den Kunden vermieden werden können. Gemäss der Lean-Methode gibt es sieben solche Aktivitäten oder Verschwendungen (= muda auf Japanisch):

  • Überproduktion: Die Überproduktion entspricht der Produktion, für welche es keinen Kundenbedarf gibt. Dies ist die kritischste Verschwendung, da sie alle Produktionsprozesse betrifft. Oft sind sie ein Zeichen von einer schlechten Prozessbeherrschung (Fehler) oder von zu langen Durchlaufzeiten (zu hohe Lager- und Umlaufbestände);
  • (Zu hohe) Lagerbestände: Eine weitere wichtige Verschwendung sind hohe Lager- und Umlaufbestände, da Sie Kapital binden und zu hohen Durchlaufzeiten führen;
  • Transporte: Transporte entsprechen den Bewegungen der Produkte zwischen entfernten Lieferanten und Produktionsstandorten;
  • Bewegungen: Unnötige Bewegungen zwischen Arbeitsprozessen können oft ergonomische Probleme verursachen;
  • Wartezeiten: Wartezeiten werden oft durch Warteschlangen vor Prozessen verursacht. Oft sind solche Wartezeiten ein Zeichen einer mangelnden Synchronisation zwischen den verschiedenen Produktionsprozessen;
  • Fehler: Fehler entsprechen allen Aktivitäten und Produkten, welche nicht den Spezifikationen oder Normen entsprechen;
  • (Zu) komplizierte Prozesse: Zu komplizierte Prozesse sind schwierig zu beherrschen und erfordern einen (zu) grossen Steueraufwand. Solche Prozesse erzeugen oft auch eine Überqualität, welche die Produktpreise unnötig erhöht.

Die geniale Idee der Lean-Methode ist, dass die Leistung erhöht wird durch die Reduktion der Verschwendungen und nicht durch das Erhöhen der Kapazitäten. Das Ziel einer Produktion ohne Verschwendungen kann erzielt werden durch Produktionsinseln und den One-Piece-Flow (minimale Losgrössen und minimale Transportwege), welche eine perfekt synchronisierte Produktion erlauben.

Konzept der Lean-Methode
Konzept der Lean-Methode

Werkzeuge

Die Lean-Werkzeuge erlauben das Reduzieren der Verschwendungen in den verschiedenen Aktivitäten des Produktionsprozesses (Wartung, Rüsten, Steuern des Materialflusses, usw.).

5S

Die 5S-Methode ist das fundamentale Lean-Werkzeug und ist abgeleitet von den fünf japanischen Verben Seiri (= Das Nützliche vom Unnützlichen trennen), Seiton (= Ordnen), Seiso (= Säubern), Seiketsu (= Standardisieren) und Shitsuku (= Disziplin und Verbessern). Die 5S-Methode wird oft am Anfang eines Lean-Projektes eingeführt, da ein sauberes, sicheres und geordnetes Arbeitsumfeld für alle Lean-Konzepte unabdingbar sind.

TPM

TPM (= Total Productive Maintenance) ist ein Lean-Werkzeug, welches die Produktivität der Produktionsmittel durch eine standardisierte Instandhaltung optimiert. Die Grundideen dieser Methode sind 1) die Anwendung der 5S-Methode (Produktionsmittel in einem tadellosen Zustand), 2) die Visualisierung des Maschinenzustandes für ein schnelles und einfaches Erkennen von Störungen, 3) das Einbinden aller Mitarbeiter in Instandhaltungsaktivitäten und 4) das Messen und Verfolgen der Gesamtanlageneffektivität (= OEE = Overall Equipment Effectiveness).

SMED

SMED (= Single Minute Exchange of Dies) ist ein Lean-Werkzeug für die Reduktion der Rüstzeiten. Diese Methode basiert auf der Tatsache, dass Rüstaktivitäten schon vor dem Stopp der Maschine durchgeführt werden können.

Kanban

Die Kanban-Methode (Kanban = Karte auf Japanisch) erlaubt die Regulierung des Materialflusses basierend auf dem Ziehprinzip (verbrauchsorientierter Materialfluss). Diese Methode verhindert die Überproduktion und verbessert die Synchronisation zwischen dem Lieferanten und den Kunden.

Poka-Yoke

Poka-Yoke ist das Lean-Werkzeug für das schnelle und automatische Erkennen von Fehlern in der Produktion. Solche Fehler sollten so rasch wie möglich erkannt und verhindert werden, da sie zu hohen Ausschussraten und zu Unterbrüchen des gesamten Materialflusses führen. Die Poka-Yoke-Methode kann mit einfachen (zum Beispiel mechanische Einrichtungen, welche ein falsches Montieren verhindern) oder mit komplexeren (elektronische Sensoren) Mitteln eingeführt werden.

DFMA

Die DFMEA-Methode (= Design for Manufacturing and Assembly) ist oft der Schlüssel für das Erreichen von signifikanten Verbesserungen der Produktivität. Diese Methode verbessert das Design der Produkte, damit einfachere und schnellere Produktionsprozesse eingeführt werden können. Typische DFMA-Lösungen sind die Standardisierung der Komponenten und Baugruppen (Modularisierung), das Einbinden von Poka-Yoke-Prinzipien (Verhindern von Montagefehler) sowie die Reduktion der Anzahl der Komponenten und der Stücklistentiefe.

Analysemethoden

Die folgenden Lean-Analysemethoden sollten vor dem Einsatz der verschiedenen Lean-Werkzeuge angewendet werden, um eine zielgerichtete Einführung der Lean-Methode zu garantieren.

VSM (Wertstromanalyse)

Die Wertstromanalyse (= VSM = Value Stream Mapping) ist ein visuelles Werkzeug für die Analyse und Darstellung des gesamten Material- und Informationsflusses und den Verschwendungen (Wartezeiten, Transporte, Aktivitäten mit/ohne Wertschöpfung, usw.). Wertstromanalysen werden oft bei der Einführung der Lean-Methode verwendet für die Definition eines ersten Aktionsplans.

Gemba walk

Die Gemba-Walk-Methode entspricht der Analyse «vor Ort», da effiziente Lösungen oft nur gefunden werden können, wenn die wirklichen Probleme auf Prozessebene auch erkannt wurden. Gemba-Walk-Analysen werden mit allen betroffenen Mitarbeitern durchgeführt und unterstützen den kontinuierlichen Verbesserungsprozess durch regelmässige Audits aller kritischen Prozesse.

Einführung der Lean-Methode

Trotz der Einfachheit seiner Konzepte ist die Einführung der Lean-Methode sicher kein müheloses Unterfangen. Viele Unternehmensprozesse müssen neu überdenkt werden und das Veränderungsmanagement wird ein wichtiger Erfolgsfaktor. Aus diesem Grunde wird die Lean-Methode oft innerhalb eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses eingeführt, um nachhaltigere Ergebnisse erzielen zu können.

Kaizen

Ein Kaizen (= kontinuierliche Verbesserung auf Japanisch) ist eine Verbesserungsaktion, bei welcher Lean-Lösungen kollektiv eingeführt werden basierend auf dem «gesunden Menschenverstand». Die gefundenen Lösungen sollten einfach zu implementieren sein und keine grossen Investitionen verursachen. Eine Kaizen-Verbesserungsaktion dauert meistens zwischen drei und fünf Tagen und beinhaltet die folgenden Etappen:

  • Bildung der Arbeitsgruppe: Die Arbeitsgruppe sollte aus 5 bis 8 Mitarbeitern bestehen, welche mindestens alle betroffenen Funktionen abdecken (Produktion, Qualität, Planung, Finanz/Controlling, usw.). Die Arbeitsgruppe sollte ein bis zwei Wochen vor der eigentlichen Kaizen-Aktion gebildet werden;
  • Analyse der aktuellen Situation (Tag 1): Analyse der vorhandenen Leistungskennzahlen, Ausführen einer Wertstromanalyse und/oder eines 5S-Audits sowie Beobachtungen «vor Ort»;
  • Suche von Lösungen (Tag 1): Suche von mindestens 2 bis 6 Lösungsvorschlägen;
  • Auswahl der Lösungen (Tag 2): Auswahl der Lösungen in Bezug auf ihre Machbarkeit und Effizienz;
  • Kontrolle der Lösungen (Tag 2): Kritische Analyse der gewählten Lösungen mit Hilfe von Simulationen sowie Schätzung des Verbesserungspotentials;
  • Einführung der Lösungen (Tag 3 und 4): Einführung der gewählten Lösungen;
  • Einführung der Lösungen (Tag 3 und 4): Einführung der gewählten Lösungen;
  • Auswerten der Lösungen (Tag 3 und 4): Auswertung der durch die eingeführten Lösungen verursachten Verbesserungen;
  • Abschluss (Tag 4): Präsentation der Lösung an alle betroffenen Mitarbeiter sowie Erstellen eines Aktionsplans für die Behandlung der noch offenen Punkte.

Zusammenfassung

Die Lean-Methode ist DIE Standard-Optimierungsmethode für industrielle Organisationen. Durch das Anwenden der Basis-Werkzeuge wie 5S oder TPM können mit Hilfe dieser Methode relativ leicht (lokale) Verbesserungen der Produktionsumgebung erzielt werden. Signifikative Leistungsverbesserungen der gesamten Logistikkette können jedoch nur erreicht werden, wenn die ganze Organisation in einen (oft langen und beschwerlichen) kontinuierlichen Verbesserungsprozess eingebunden werden kann.

Referenzen

  • George M. L., J. Maxey, D. Rowlands und M. Price. 2004. The Lean Six Sigma Toolbook: A Quick Reference Guide to 100 Tools for Improving Quality and Speed. McGraw-Hill, New York (in Englisch)
  • Liker, J. K. 2020. The Toyota Way: 14 Management Principles from the World’s Greatest Manufacturer. McGraw-Hill, New York (in Englisch)
  • Robinson A. 1990. Modern Approaches to Manufacturing Improvement – The Shingo System. Productivity Press, Portland (in Englisch)
  • Takeda H. 2006. The synchronized production system. Kogan Page, London (in Englisch)

Verbrauchsorientierter Materialfluss mit Hilfe der Kanban-Methode

Die Kanban-Methode ist ein Lean-Werkzeug, welches das Pull-Prinzip (verbrauchsgesteuerter Materialfluss) für die Produktionssteuerung anwendet. Im Pull-Prinzip ist die Produktion ist also nur zulässig, wenn vorgängig ein Verbrauch stattgefunden hat. Das Gegenteil vom Pull-Prinzip ist das Push-Prinzip (plangesteuerter Materialfluss), bei welchem die Produktion gemäss dem Bedarf oder den Vorhersagen gesteuert wird. Das Push-Prinzip wird hauptsächlich mit Hilfe von IT-Werkzeugen (Material Requirements Planning MRP) angewendet, während das Pull-Prinzip mit einfacheren Mitteln eingeführt werden kann.

Das Pull-Prinzip

Das Pull-Prinzip basiert also auf der Regel, dass die Wiederbeschaffung nur gestattet ist, nachdem ein Verbrauch stattgefunden hat.

Verbrauchsgesteuerter Materialfluss (pull-flow)
Verbrauchsgesteuerter Materialfluss (pull-flow)
  1. Der Kunde bezieht das Material von Lager;
  2. Ein Signal wird dem Lieferanten geschickt, um ein Verbrauch zu melden;
  3. Der Lieferant startet die Wiederbeschaffung und sendet das Produkt an das Lager des Kunden.

Das Pull-Prinzip ist also das ideale Werkzeug, um die durch eine spekulative Planung verursachte Überproduktion zu verhindern. Eine weitere wichtige Eigenschaft dieses Konzeptes ist die Stabilisierung der Lieferzeitung mit Hilfe der Begrenzung des Umlaufbestandes (WIP).

Unterschiede zwischen dem Push- und Pull-Prinzip

Es existiert eine gewisse Konfusion in Bezug die bedarfsgesteuerte Produktion (Demand driven) und wie sie mit Hilfe des Push- (MRP) oder des Pull-Prinzips (Kanban) realisiert werden kann. Das Pull-Prinzip ist sicher die typische Wahl, da in diesem Fall die Produktion nur durch den effektiven Verbrauch und nicht durch Vorhersagen gesteuert wird. Eine bedarfsgesteuerte Produktion ist aber auch mit dem Push-Prinzip (MRP) möglich, falls nur bei festen Bestellungen produziert wird (Produktionsstrategie = Auftragssteuerung = Make-to-order). Andererseits ist es auch möglich, dass die verbrauchsgesteuerte Produktion (Pull) angetrieben wird durch den «Verbrauch» der Fertigprodukte durch Lagertransaktionen (Transfer vom Produktionslager in Zentrallager oder Verteilzentralen) und nicht durch den effektiven Kundenbedarf.

Eine durch den effektiven Bedarf gesteuerte Produktion (demand driven) wird also eher bewerkstelligt durch die richtige Auswahl der Produktionsstrategien (Auftragsfertigung, Lagerfertigung oder auftragsspezifische Endmontage) als durch die Art der Produktionssteuerung (Push- oder Pull-Prinzip). Sicher ist aber, dass für die Produktionssteuerung mit Hilfe des Pull-Prinzips schlankere Lösungen gefunden werden können.

Der Kanban-Regelkreis

Mit Hilfe der Kanban-Methode wird die Produktion geregelt mit Hilfe eines Kanban-Regelkreises bestehend aus einer gewissen Anzahl von Kanban-Karten, welche zwischen den Lieferanten und dem Kunden zirkulieren. Im in der folgenden Figur illustrierten Beispiel zirkulieren vier Kanban-Karten mit einer Kapazität von drei Produkten zwischen dem Kunden und dem Lieferanten.

Konzept der Kanban-Methode
Konzept der Kanban-Methode
  1. Der Kunde bezieht (verbraucht) die Produkte vom Lager, in welchem sich volle (mit angehefteter Kanban-Karte) und angebrauchte Container befinden;
  2. Die Kanban-Karte wird unverzüglich vom Container abgelöst und zum Lieferanten gesendet, falls Produkte von einem noch vollen Container entnommen werden;
  3. Die Wiederbeschaffung wird gesteuert durch die Anzahl der wartenden Kanban-Karten sowie der Alarmniveaus (grün = kann produzieren, rot = muss produzieren);
  4. Die Wiederbeschaffung wird gestartet, falls die Anzahl der Kanban-Karten die Alarmniveaus übersteigt. Die fertiggestellten Produkte werden in Containern zusammen mit den Kanban-Karten zurück an das Lager (Supermarkt) des Kunden geschickt. In jedem Fall muss die Anzahl der produzieren Produkte der Kanban-Kapazität entsprechen.

Die Anzahl der Kanban-Karten wird gemäss der folgenden Formel berechnet:

Anzahl der Kanban-Karten = (Wiederbeschaffungszeit x mittler Bedarf x Sicherheitsfaktor) / Kanban-Kapazität

Für den Sicherheitsfaktor werden typischerweise Werte zwischen 1.5 … 2 gewählt.

Ein einwandfreies Funktionieren der Kanban-Methode kann nur erreicht werden, wenn die Kunden und die Lieferanten untereinander direkt und schnell kommunizieren im Falle von Bedarfsänderungen oder Qualitäts- und Kapazitätsproblemen.

Kanban-Prioritätenregeln

Die Kanban-Methode ist ein sehr effizientes Konzept für die Produktionssteuerung, aber seine Anwendung wird schwierig, falls eine grössere Anzahl von Produkten zu steuern ist. Der Grund ist die Tatsache, dass die Wahrscheinlichkeit von Prioritätenkonflikten (mehrere Produkte überteigen zum gleichen Zeitpunkt die Alarmniveaus) zunimmt mit dem Ansteigen der Anzahl der gesteuerten Produkte. Daher gibt es grundsätzlich zwei Optionen für die Kanban-Prioritätenregelung, welche abhängig sind von der Flexibilität der Lieferantenkapazität.

Die Two-Bin Methoden

Die Two-Bin Methode kann angewendet werden, wenn für die Wiederbeschaffung keine grossen Kapazitätsbeschränkungen existieren. In diesem Fall ist eine genaue Steuerung der Prioritäten weniger wichtig und die Wiederbeschaffung kann gestartet werden abhängig von den vom Kunden zurückgeschickten leeren Container.

Konzept der Two-Bin-Methode
Konzept der Two-Bin-Methode
  1. Der Kunde bezieht (verbraucht) die Produkte vom Lager (Supermarkt);
  2. Die leeren Container werden umgehend zum Lieferanten zurückgeschickt;
  3. Die Wiederbeschaffung wird ausgelöst durch einen leeren Container;
  4. Die fertigen Produkte werden im Container umgehend zurück zum Kunden geschickt.

Die Two-Bin Methode wird oft für die Wiederbeschaffung von Konsumartikeln oder Standardkomponenten verwendet.

Kanban-Plantafel

Die Kanban-Plantafel erlaubt eine feinere Steuerung der Prioritäten als die Two-Bin Methode. Diese Methode ist also besser geeignet für die Steuerung von Lieferanten mit Kapazitätsbeschränkungen. Im folgenden Beispiel werden drei Produkte mit den folgenden Planungsparameter gesteuert:

  • Produkt #1 (gelb): 4 Kanban mit Kapazität = 3;
  • Produkt #2 (grün): 2 Kanban mit Kapazität = 2;
  • Produkt #3 (rot): 3 Kanban mit Kapazität = 5.
Steuerung der Prioritäten mit Hilfe der Kanban-Plantafel
Steuerung der Prioritäten mit Hilfe der Kanban-Plantafel
  1. Der Kunde bezieht (verbraucht) die Produkte vom Lager (Supermarkt);
  2. Die Kanban-Karte wird unverzüglich vom Container abgelöst und zum Lieferanten gesendet, falls Produkte von einem noch vollen Container entnommen werden;
  3. Die Wiederbeschaffung wird gesteuert durch die Anzahl der wartenden Kanban-Karten sowie der Alarmniveaus (grün = kann produzieren, rot = muss produzieren);
  4. Die Wiederbeschaffung wird gestartet, falls die Anzahl der Kanban-Karten die Alarmniveaus übersteigt. Die fertiggestellten Produkte werden in Containern zusammen mit den Kanban-Karten zurück an das Lager (Supermarkt) des Kunden geschickt.

Dieses Beispiel illustriert auch wie es dem Lieferanten erlaubt, indirekt durch die Anzahl der wartenden Kanban-Karten den Lagerbestand beim Kunden zu evaluieren.

Die Prioritätensteuerung mit Hilfe der Kanban-Plantafel kann für bis zu 7 bis 10 Produkte angewendet werden.

Zusammenfassung

Die Kanban-Methode ist das ideale Werkzeug, um die Produktionssteuerung von Standardprodukten mit stabilem Bedarf zu vereinfachen. Diese Methode ist den IT-basierten Methoden (MRP) vorzuziehen, falls die Anwendungsbedingungen erfüllt sind. Die Vorteile sind eine verbesserte Synchronisation zwischen den Kunden und den Lieferanten sowie eine Stabilisierung der Durchlaufzeiten infolge der Begrenzung der Umlaufbestände.

Referenzen

  • Lane G. 2007. Made-to-order Lean: Excelling in a high-mix, low-volume environnment. Productivity Press, New York (in Englisch)
  • Mahoney R. M. 1997. High-mix low-volume manufacturing. Prentice-Hall, New Jersey (in Englisch)